Die rausch­haf­ten Jahre der Kölner Subkul­tur 1980–1995

Heute strömen Kulturschaffende scharenweise nach Berlin, doch in den 80er- und frühen 90er-Jahren lag das unbestrittene Zentrum der bundesdeutschen Kunst- und Kulturszene ganz woanders: in Köln. Hiervon handelt „Wir waren hochgemute Nichtskönner“. Die rauschhaften Jahre der Kölner Subkultur 1980–1995 (Kiepenheuer & Witsch 2023). Verfasst haben es die Literaturkritikerin Gisa Funck und der Literatur- und Medienwissenschaftler Gregor Schwering gemeinsam. Ihr Buch ist vieles in einem: Zeitzeugen*innen-Projekt, popkulturelle Studie, Porträt einer Stadt, literarische Collage. Hierzu das folgende ausführliche Podcast-Interview.

Im April 2024 war Gregor Schwering zu Gast in der Podcast-Reihe des SFB 1472  „Transformationen des Populären“ (Universität Siegen, weitere Infos s.u.). Mit Maren Lickhardt und Roberto Di Bella sprach er über seine musikalische Sozialisation im Punk-Rock, das Verhältnis von Laien- und Expertentum und legendäre Kölner Locations. Außerdem ging es um die Zeitschrift SPEX, neue Aufbrüche in der Literatur und Perspektiven heutiger Populärkulturforschung.

»Populär ist, was bei vielen Beachtung findet.«
SFB 1472

(00:00 – 04:29)   Intro: Der Gast und sein Thema

(04:30 – 06:42)   Startschuss 15. Januar 1980: Joy Division im Basement

(06:43 – 13:39)   „Einfach mal loslegen“: DIY als Motto der neuen Kölner Kulturszene(n)

(13:40 – 21:16)   Kneipen als Dispositive popkultureller Stilgemeinschaften (→ Karten zum Buch)

(21:17 – 23:45)   Mainstream-TV als Leitmedium? Zur Rolle der Musiksendung Formel 1

(23:46 – 31:18)   Die Zeitschrift Spex zwischen Punk-Fanzine und Cultural Studies

(31:19 – 33:32)   Zur Form des Buch

(33:33 – 39:06)   Literaturstadt Köln in den 80ern

(39:04 – 44:18)   Wie kann Populärkulturforschung gelingen?

Aufnahme (11. April 2024) und Postproduktion: Johannes Hoffmann

Weitere Audio- und Videosinterviews des SFB 1472: https://sfb1472.uni-siegen.de/publikationen
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»Cigarettes and Cigarettes and Kölsch.
Later and later the night becomes.«
Brian Butler

Zur Person
Gregor Schwering, geboren 1961, lebt in Köln, besuchte 1980 das dortige Joy Division-Konzert, war Mitte der 1990er-Jahre Leiter der Kölner Autorenwerkstatt und arbeitete als Journalist sowie für diverse Kölner Galerien. Mit der Universität Siegen verbinden ihn insbesondere seine langjährige Mitarbeit am SFB/FK 615 „Medienumbrüche“ (2002–2009) und die anschließende Habilitation zur „Theorie des Sprachleibs bei Rousseau, Novalis und Nietzsche“ (2009). Heute ist er als Literatur- und Medienwissenschaftler an der Ruhr-Universität Bochum beschäftigt.

Zum Buch
Gisa Funck und Gregor Schwering: „Wir waren hochgemute Nichtskönner.“ Die rauschhaften Jahre der Kölner Subkultur 1980-1995. Mit einem Beitrag von Helge Malchow. Köln: Kiepenheuer & Witsch Verlag 2023. → Leseprobe

Besprechungen des Buches u.a. in Kölnische Rundschau (6.11.2023), taz (30.11.2023), Süddeutsche (15.12.2023) und FAZ (16.12.2023). Siehe auch die Interviews mit Gisa Funck für WDR 2 und Domradio.

Populär ist, was bei vielen Beachtung findet. Seit der frühen Neuzeit nimmt das Populäre an Umfang und Reichweite zunächst langsam, im 20. Jahrhundert rasant und sprunghaft zu. Wie verändert sich dadurch der gesellschaftliche Status des Populären? Und wie verändert das Populäre die Gesellschaft? Der Sonderforschungsbereich 1472 „Transformationen des Populären“ (Universität Siegen) behandelt diese und andere Fragestellungen seit 2021, aufgefächert in die drei Forschungsbereiche Pop, Popularität und Populismen bzw. 18 bereichsspezifischen Teilprojekten.
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Über Roberto Di Bella

Dr. Roberto Di Bella: Literaturwissenschaftler & Kulturvermittler
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